Sechs wichtige Wirtschaftsbranchen, in denen der Robotik-Einsatz auch in 2023 wachsen wird

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Um Arbeitsabläufe zu optimieren, setzen Unternehmen zahlreicher Branchen auf Automatisierung. Eine wichtige Rolle spielt hierbei der Einsatz von Robotertechnik („Robotik“), die Unternehmen bei der Gewinnung von Effizienzvorteilen hilft.

Wir haben einige Branchen zusammengestellt, in denen der Einsatz „kollaborativer Roboter“ („Cobot”) auch im Jahr 2023 zunehmen dürfte.

Was ist ein „kollaborativer Roboter“?


Als kollaborativ werden Roboter bezeichnet, die in unmittelbarer Nähe zu Menschen mit diesen zusammenarbeiten, ohne durch Schutzvorrichtungen von ihren menschlichen Arbeitspartnern getrennt zu sein. Deshalb verfügen kollaborative Roboter über Sicherheitsfunktionen wie Systeme zur Hinderniserkennung und über weitere Sensoren. Beim Erkennen eines Widerstands stellen diese Roboter-Systeme gewöhnlich ihre Aktivitäten sofort ein und verhindern damit Verletzungen.

Wirtschaftsbranchen, in denen kollaborative Roboter eine zunehmend wichtige Rolle einnehmen

Einzelhandel


Die Funktionsfähigkeit des Einzelhandels war während der Corona-Pandemie akut gefährdet. Um die betrieblichen Arbeitsprozesse nachhaltig abzusichern, nutzen Einzelhandelsgeschäfte nunmehr zunehmend autonom arbeitende Roboter.

Kollaborative Roboter übernehmen im Einzelhandel Aufgaben etwa bei der Durchführung von Sicherheitskontrollen, bei der Gefahrenerkennung oder bei der Desinfektion von Oberflächen. Nützlich erweist sich Robotik auch in der Bestandsverwaltung: Roboter registrieren die vorhandenen Lagerbestände und lösen bei zu geringen Vorräten Produktbestellungen aus.

Logistik


Die Robotertechnik ist aus Logistik und Lagerwesen nicht mehr wegzudenken. Immer komplexer werdende Lager erfordern Maßnahmen zur Sicherstellung effizienter Arbeitsabläufe.

Ein Cobot in der Logistik-Branche hilft beispielsweise durch Übernahme vieler mit der Ausführung von Bewegungen verbundenen Aufgaben. Dazu gehören Roboter, die die lagerinterne Warenbeförderung erledigen sowie Regalbediengeräte für Paletten und Behälter.

Andere kollaborative Roboter nehmen Waren in Empfang und sorgen für den Produktversand. Auch Drohnen, die Produkte ohne Staugefahr auf dem Luftweg zum Kunden transportieren, haben in der Logistikbranche bereits ihren Dienst aufgenommen.

Automobilindustrie


Robotik hat sich in der Automobilindustrie zu einem besonders wichtigen Technologietrend entwickelt. Die Anzahl der in den letzten zehn Jahren in Automobilunternehmen installierten Roboter verdreifachte sich gegenüber dem vorherigen Jahrzehnt. Feststellbar ist eine Tendenz zu kleineren und flexibleren Robotern, die sich immer einfacher handhaben lassen.

Kollaborative Roboter übernehmen in der Autoindustrie zum Beispiel den Transport von Bauteilen sowie Montagearbeiten und Saugarbeiten oder räumen Werkzeuge auf. Für die Autoindustrie gewinnen sogenannte Servicerroboter, auf die in dieser Branche bereits über 20 Prozent aller Roboter entfallen, immer mehr an Bedeutung. Serviceroboter sind für unterschiedlichste Hilfestellungen und Dienstleistungen zuständig: dazu gehört der Transport von Gegenständen oder die Überwachung bestimmter Umgebungen.

Bauwirtschaft


Auch die Bauwirtschaft bemüht sich mithilfe von Robotertechnik um Effizienzgewinne.

In erster Linie bei Neubauten unterstützen heute bereits Roboter bei der Steigerung von Baueffizienz und Sicherheit. Zum Standard zählt der Roboter-Einsatz bei der Vorfertigung von Bauteilen. Die Produktion der einzelnen Bauelemente erfolgt dabei in fabrikmäßig organisierten Fertigungsstraßen. Anschließend wird ein Neubau am Ort der Baustelle oft innerhalb weniger Stunden errichtet.

Robotertechnik dürfte die Arbeitsabläufe am Bau künftig weiter verschlanken und damit das Bauen kostengünstiger machen. Zudem werden Roboter vor allem körperlich schwere Tätigkeiten übernehmen, während sich die Beschäftigten in der Bauwirtschaft vornehmlich auf Steuerungs- und Programmieraufgaben konzentrieren können.

Zu erwarten ist, dass Bau-Roboter in Zukunft nicht nur bei Neubauten, sondern auch bei der Sanierung von Bestandsgebäuden unterstützen.

Landwirtschaft


Unterschiedlichste Roboter haben bereits einen festen Platz in der Landwirtschaft.

Automatische Melksysteme ermöglichen eine deutliche Verkürzung der Melkzeiten. Der Melk-Robotor erfasst die Daten jeder Kuh und nimmt eine Auswertung vor. Nicht den Qualitätsstandards entsprechende Milch wird ohne menschliches Zutun „aussortiert“.

Automatisierte Fütterungssysteme identifizieren das jeweilige Nutztier und versorgen es mit der geplanten Futtermenge unter Berücksichtigung der individuell vorgegebenen Futterkombination.

Im Weinbau sorgen Roboter für einen automatischen Rückschnitt der Reben. Dabei erfolgt eine Speicherung und Auswertung der Pflanzendaten.

Wenngleich die hohen Investitionskosten den Einsatz landwirtschaftlicher Roboter noch bremsen, wird der zukünftige Arbeitsalltag in der Landwirtschaft wohl verstärkt von vollautomatischen Melksystemen, Robotern im Weinbau und ferngesteuerten Mähdreschern geprägt sein.

Gesundheitswesen


Robotertechnik ist im Gesundheitswesen zu einem festen Bestandteil von Behandlungen und Rehabilitation geworden.

OP-Roboter helfen entweder dem operierenden Arzt oder führen Operationen selbständig durch. Operations-Robotik verringert oft Schmerzen, verkürzt Klink-Aufenthalte, verbessert die Präzision von Operationen und sorgt für eine raschere Genesung.

Therapie-Roboter können Therapien unterstützen oder selbst durchführen. Manche Therapie-Roboter verfügen über Gestik-, Mimik- und Sprachkompetenzen sowie über Lern- und „Denk“-Fähigkeiten.

In der Pflege eingesetzte Robotertechnik unterstützt oder ersetzt Pflegekräfte. Einige Roboter bringen den Patienten Medikamente, leisten mobil Hilfe oder bieten Unterhaltung.


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